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Trennkanalisation
AbscheidekanalisationDas Schmutz- und Niederschlagswasser wird in getrennten Kanälen abgeführt. In der Trennkanalisation wird das Abwasser getrennt vom Regenwasser über zwei Kanäle unter der Straße abgeleitet.
Separationskanalisation nicht immer umweltverträglich
Das neue Gewässerschutzgesetz sieht vor, die Mischwasserkanalisation zu ersetzen. In vielen Großstädten und Gemeinden erreichen bisher noch Schmutz- und Niederschlagswasser zusammen die Abwasserreinigungsanlage. Allerdings ist die Markteinführung von Separationssystemen mit hohem Kostenaufwand behaftet - und aus ökologischer Sicht nicht immer die beste Option. "Aus Gründen der Umweltverträglichkeit muss Niederschlagswasser auf seine Qualität geprüft werden", so Theo Schmitt von der Technischen Universität Kaiserslautern.
"Das Thema Misch- oder Trennkanalisation muss professionell abgewogen werden", sagte der Abwasser-Experte den VDI-Mitarbeitern. Schmitt hatte im Auftrage der Bundesumweltstiftung mehrere Testverfahren für dezentrale Niederschlagswasseraufbereitungsanlagen nach dem Separationsverfahren erarbeitet. Bisher sind die Entsorgungsunternehmen den Vorgaben der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft für Gewässer (LAWA) gefolgt: Niedrig belastete Regenwässer von Dachbegrünungen, Terrassen oder verkehrsarmen Wegen bedürfen keiner Aufarbeitung.
Regenwasser aus moderat verschmutzten Bereichen, z.B. von Rollwegen oder hoch frequentierten Zufahrtsstraßen zu Shoppingcentern, muss gereinigt werden - zum Beispiel durch eine geschäftige Fußbodenzone mit anschliessender Unterwanderung. Hochbelastetes Regenwasser, zum Beispiel von LKW-Parkplätzen, muss immer in einer mechanisch-biologischen Abwasserreinigungsanlage aufbereitet werden. Das Mischkanalsystem hatte die Aufgabenstellung, das Regenwasser auf abgedichteten Oberflächen zusammen mit dem Schmutzwasser aus der Hausentwässerung schnellstmöglich zu beseitigen.
Aus rechtlicher Sicht ist Niederschlagsabwasser ein nach der Abwasserschutzverordnung zu entsorgender Abfluss. Das Mischkanalsystem ist ökologisch fragwürdig, weil kein Niederschlag mehr für die Grundwasseranreicherung zur Verfügung steht und damit der Grundwasserstand abfällt. Die Abscheideanlage mit der Entwässerung von unbelastetem Wasser über einen kleinen Regenkanal in den nächstgelegenen aufnehmenden Wasserlauf kommt dem Kreislaufkonzept der Wasserbewirtschaftung am ehesten nahe, wenn eine Infiltration auf dem Gelände selbst nicht möglich ist.
Niederschlagswasser ist aber auch durch Luftverschmutzung verunreinigt und absorbiert auf seinem Weg durch Dach, Hof oder Straße Verschmutzungen. Die rechtlichen Anforderungen zur Einführung von Trennsystemen für zukünftige Kanalinvestitionen bedeuten für die stark erschütterten städtischen Betriebe einen hohen Aufwand. "Die Mischanlage erzeugt 70% der Anschaffungskosten im Kanalsystem, davon rund 60% für Ersatzinvestitionen", erklärt Volkmar Müller, Geschäftsführender Gesellschafter der Kommunale Wasserwerke Leipzig ("KWL").
Bereits vor dem neuen Wasserhaushaltsgesetz im MÃ??rz 2010 lehnte der Verein kommunaler Betriebe (VKU) die uneingeschrÃ?nkte Verpflichtung zur EinfÃ?hrung der strengen Trennkanalisation ab. Der Anstieg der extremen Witterungseinflüsse durch den Klimawechsel führt dazu, dass sich die städtischen Entsorgungsbetriebe auf immer größere Spitzenbelastungen einstellen müssen. "Auf lange Sicht ist es der beste Weg, das Niederschlagswasser dort abfließen zu lassen, wo es sich ansammelt", sagt Bernd Kirschbaum, Wasserfachmann im Bundesumweltamt.
Niederschlagswasser ist jedoch Teil des Naturwasserkreislaufs, der zur Bildung von neuem Wasser beiträgt. Für die Gemeinden lohnt sich laut Dr. Joachim K. S. K. auch heute noch nicht immer die Entlastungen der Klärwerke durch das Trennkanalsystem, "aber letztendlich ist die Entlastungen der Klärwerke auch ein Weg, Strom und damit letztendlich Geld zu sparen".