Wasserschaden Neubau Entschädigung

Wasserschäden in neuen Wohnungen - Entschädigung trotz Nacharbeit?

Inhaltsangabe: Entschädigung für den Verlust der Nutzung einer Ferienwohnung aufgrund von Wasserschäden. Hallo, wir haben eine neue Ferienwohnung gekauft und sind anfangs Feber 2015 bezogen. Etwa nach einem halben Jahr tauchten an den Wandungen im Badebereich Wasserflecke auf. Der Bauherr und das Sanitärhandelsunternehmen wurden von uns benachrichtigt. Anschliessend wurden die Trocknungsanlagen (Absauganlagen und Kondensationstrockner) im Gang und im Bad installiert, später folgten weitere Aufheizplatten.

Ein Kleinkind (1,5 Jahre) konnte während des Tages, an dem die Trockner laufen, nicht in der Ferienwohnung bleiben. Fragestellung 1: Haben wir hier einen Anspruch auf eine Reduzierung der zuletzt gezahlten Kaufpreiszahlung aufgrund der Restriktionen während der Renovierung? In dieser Zeit konnten wir die Ferienwohnung nicht wie erwünscht benutzen.

2. Frage: Haben wir ein Recht auf Minderung des Kaufpreises aufgrund des eingetretenen Schaden? Wollen wir die Immobilie einmal in der Folge veräußern, müssen wir wohl feststellen, dass es in der neuen Immobilie gleich zu Anfang Wasserschäden gab. Das kann ich mir gut vorstellen, dass dies potenzielle Kunden entmutigen würde oder sie ermutigen würde, den Kaufpreis zu senken, das heißt, dass wir die Immobilie weniger gut veräußern können.

Lieber Frager, ich möchte Ihre Frage wie folgt antworten: Gibt es ein Kürzungsrecht wegen der eingeschränkten Verwendbarkeit? Aufgrund der eingeschränkten Verwendbarkeit der Ferienwohnung haben Sie keinen formellen Minderungsanspruch. Sie können jedoch einen Schadensersatzanspruch erheben, wenn Ihr Geschäftspartner für den Wasserschaden verantwortlich ist.

Im Fallrecht des Bundesgerichtshofes ist längst erkannt, dass für bestimmte Gegenstände eine "Nutzungsausfallentschädigung" beansprucht werden kann (BGH, BGH, Urteile vom 09.07.1986, Az.: GSZ 1/86). Weil Ihre Ferienwohnung nicht permanent bewohnbar war, sondern ca. 10-12 Std. pro Tag während der Trockenzeit, können Sie nur eine Teilentschädigung für den Nutzungsausfall einfordern.

In den 1,5 Monaten der Trocknungszeit mit Spezialgeräten können Sie daher ca. 40-50% der lokalen Standardvergleichsmiete fordern. Ist die Trocknungsanlage über Ihren E-Zähler gefahren, muss Ihr Geschäftspartner auch die anfallenden Elektrizitätskosten weiterübernehmen. Auf Ihre fällige Kaufpreistranche können sowohl die Entschädigung für Nutzungsausfall als auch die Elektrizitätskosten angerechnet werden.

Sie können aber auch von Ihrem Geschäftspartner Bezahlung (Nutzungsentschädigung und Schadensersatz) einfordern. In Ihrem Falle besteht für mich kein Minderungsanspruch wegen eines bleibenden Wertverlustes. Der Trocknungsprozess war letztendlich mehr Routine als ein großer Einschnitt. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn Feuchtigkeitsschäden durch undichte Leitungen problemlos beseitigt wurden.

Die Bauherrschaft lehnt nun eine Reduzierung wegen der eingeschränkten Verwendbarkeit mit der BegrÃ?ndung ab, dass der Wasserschaden erst nach der Ã?bergabe der Wohnung entstanden ist. Meine Fragestellung lautet nun, ob ich den vom Bauherrn vorgeschlagenen Minderungsanspruch wegen der eingeschränkten Verwendbarkeit auch gegenüber unserer WEG Versicherungen durchsetzen kann? Was die Entschädigung bei Nutzungsausfall betrifft, bin ich nach wie vor der Meinung, dass der Bauherr eine Verpflichtung hat.

Ausschlaggebend ist nur, dass zum Übergabezeitpunkt ein Materialfehler vorlag. Dass der Wasserschaden erst nach der Überlassung entstanden ist, schliesst nicht aus. Wenn der Wasserschaden auf unsachgemäße Montage etc. zurückzuführen ist, muss der Bauherr eine Entschädigung für den Nutzungsausfall aufbringen. Der Bauherr ist für eventuelle Irrtümer des Installateurs verantwortlich.

Ausschlaggebend ist dabei, welche spezifischen Gefahren durch den Vertrag abgedeckt sind.