Rohrbruch Versicherung

Die Versicherung umfasst Rohrbruch nur in besonderen Fällen

Versicherungen sind nicht notwendigerweise für ihre schnelle, unkomplizierte und großzügige Reaktion auf Schadensfälle bekannt - und so erhält Hilfe immer wieder Meldungen von enttaeuschten Verbrauchern, wenn die Versicherung den erhofften Schadensersatz nicht bezahlt, weil ein Versicherungsfall doch nicht durchgesetzt wird. Ein geplatztes Rohr ist nicht nur ein geplatztes Rohr.

Eine Rohrbruch im Badezimmer ihres Hauses verursachte für Erika S: einige Unannehmlichkeiten: Immerhin war der Verlust von rund 1.200 EUR gedeckt - jedenfalls meinte sie: "Dann kam ein Experte der Generali, bei der ich seit vielen Jahren eine Leitungswasser-Versicherung habe, sah sie sich an und ging wieder.

Dann erfuhr ich, dass dies wegen Korrosionsschäden nicht abgedeckt ist. Die Grunddeckung der Leitungswasser-Versicherung von Fr. S. umfasst laut Police "Bruch der versicherungspflichtigen Leitungen", nicht aber "Rohrbruch durch Korrosion", so die Versicherung. In den Versicherungsbestimmungen steht wörtlich: "Ein Rohrbruch ist ein Bruch der gesicherten Wasserleitungen OHNE Einwirkung von Reif, Rost oder Verschleiß.

"Etwas verblüfft war sie über diese Formulierung: "Wenn ich eine Leitungswasserschadensversicherung habe, gehe ich davon aus, dass, wenn die Rohrleitung beschädigt ist, wenn ich so schließe, sie mitgedeckt ist. "Das wirft die Fragen auf, welcher Rohrbruch überhaupt abgesichert ist, wenn Rost und Verschleiß ausgenommen sind.

Generali und der Österreichische Gesamtverband der Versicherungswirtschaft sind sich einig: Das wäre ein Bruch durch Materialmängel oder mangelhafte Montage. Darüber hinaus steht es den Versicherten offen, ein umfangreicheres Versicherungsangebot zu nutzen, das auch Rohrbrüche aufgrund von Rost beinhaltet. Die Rahmenbedingungen sind nach Auffassung des Versicherungsverbands und der Generali ohnehin nicht irreführend gestaltet.

Hilfe Rechtsanwalt Sebastian Schumacher meint das anders: "Die Bedingungen müssen so interpretiert werden, wie sie der Durchschnittsversicherte nachvollziehen kann. Hier ist es für den Durchschnittsversicherten sehr schwierig festzustellen, was ein Rohrbruch ist und was nicht. Betrachtet man die gesamte Risikoausschließung, so kommt man zu dem Schluss, dass so gut wie kein Rohrbruch abgesichert ist.

"Auch wenn die Ausnahmen in den Versicherungsbestimmungen stehen und damit gesetzlich abgedeckt sind, ist eine klare Kundenaufklärung angemessen, verlangt Schumacher: "Insgesamt muss man feststellen, dass ein Verbraucher nicht auf die Vorstellung kommt, dass die alltäglichen Rohrbrüche nicht mitversichert sind, sondern nur sehr selten auftretende Fehler, wie etwa ein Sachmangel oder eine unsachgemäße Installation, die schwierig zu beweisen sind.

Wird eine Versicherung abgeschlossen, ist der Makler auch verpflichtet, über den Versicherungsinhalt exakt zu unterrichten. Schließt jetzt jemand eine Leitungswasser-Versicherung ab und das Basispaket schließt Rohrbrüche nahezu aus, muss ein Versicherungsmakler darauf aufmerksam machen. "Und um unliebsame Überaschungen zu verhindern, werden die Versicherten wahrscheinlich keine andere Wahl haben, als in das kleine Blatt ihres Versicherungsvertrags einzutauchen.