Technisch Dicht

Ab wann gilt ein Behälter als technisch dicht?

Fragestellung: In der TRGS 510 (Anlage 5 Abschnitt 2 (3)) sprechen wir von geschlossenen, technisch dicht verschlossenen Behältern. Ab wann sind Behälter (Kanister verschiedener Größen und 200-l-Fässer) technisch dicht? Ist der vom Anwender zu öffnende und zu verschließende Behälter noch technisch dicht? Sind Nachfüllungen ("Refills", z.B. Benzinkanister) technisch dicht?

Antwon't: Die technischen Dichtheiten von Behältern oder Geräten (Komponenten) werden in die beiden Ausprägungen " technisch dicht " und " langfristig technisch dicht " untergliedert. Je nach Ausführung und eingesetzten Bauteilen ist eine Anlagen- oder Lagercontainer als technisch dicht zu erachten. Im Anhang 2 zur Norm sind beispielhaft "Prozessindizes" von 0,25 bis 4 aufgeführt, die zu einem korrespondierenden Bewertungsergebnis führten.

Maßgebend für die Dichtigkeit ist auch, wenn nach dem öffnen und Wiederverschließen eine für die jeweilige Anwendung passende Dichtigkeitsprüfung durchgeführt wurde, bei der keine Leckagen aufgedeckt wurden. TRGS 509 schreibt in 2 Abs. (3) vor, dass entweder bauliche Massnahmen zu treffen sind oder diese Bedingung durch Wartung und Kontrolle herbeigeführt werden kann.

In Abschnitt (4) wird die Dichtigkeit in Bezug auf TRBS 2152 Teil 2 so dargestellt, dass eine für die Anwendung passende Dichtigkeitsprüfung durchgeführt werden muss, bei der keine Leckagen aufgedeckt werden. Die Dichtigkeitsprüfung kann entweder von Hand, z.B. mit Hilfe von Treibmitteln, oder durch entsprechende Überwachungsmaßnahmen, z.B. für entflammbare flüssige oder gasförmige Medien (Gaswarngeräte gemäß Definition 2014/34/EU), durchgeführt werden.

Langfristig unterscheidet sie sich von technisch abgedichteten Bauteilen dadurch, dass in abgeschlossenen Räumlichkeiten im Sinn der TRGS 509 keine Zonen 2 mit langfristiger Dichtigkeit zu deklarieren sind (Konformitätsvermutung). Die Dichtigkeit des Benzinkanisters muss daher wie oben angegeben überprüft und festgestellt werden. Durch die rein passive Aufbewahrung in transportfähigen, abgeschlossenen Containern (ADR) wird die Zonen 2 bereits in abgeschlossenen Räumlichkeiten umgangen, wenn nur ein doppelter Raumluftwechsel pro Std. gewährleistet ist.

In der Passivlagerung sind die nach den Gefahrgutvorschriften zugelassenen Transportcontainer dicht geschlossen und dürfen während der Lagerhaltung nicht gefüllt, geleert oder für andere Zwecke aufgemacht werden. Unter aktiver Lagerhaltung versteht man dagegen die Aufbewahrung von brennbaren, leicht entzündlichen und hochentzündlichen flüssigen Stoffen in Tankbehältern oder Transportbehältern, die am Lagerort als Sammel- oder Entnahmebehälter verwendet oder für andere Zwecke erschlossen werden.